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Verhaltensregeln am Berg

Verhaltensregeln für Aktivitäten in alpinem Gelände 

Im Alltag sind wir an Regeln und Sicherheitsvorkehrungen gewöhnt. In den Bergen dagegen sind wir weitgehend auf uns selbst gestellt. Das ist reizvoll, birgt aber auch Gefahren. Dieses Basecamp vermittelt Outdoorsportler*innen die Grundsätze und Verhaltensregeln in alpinem Gelände, um sie bei der Planung und Durchführung ihrer Touren für die eigene Sicherheit, den Schutz der Natur und ein gutes Miteinander zu sensibilisieren. 


Strukturierte Übersicht der Verhaltensgrundsätze  
Respekt, Rücksicht und Achtsamkeit gegenüber Menschen und Natur spielen bei Aktivitäten in alpinem Gelände eine wichtige Rolle. Zwar gibt es keinen umfassenden Berg-Knigge, dafür aber grundlegende Verhaltensgrundsätze der Union Internationale des Alpinisme (UIAA), der Organisation der Bergsteigerverbände der Welt, die wir hier mit zusätzlichen Empfehlungen und Grundsätzen angereichert haben, um dir einen umfassenden Handlungsleitfaden an die Hand geben zu können. 
 

Grundsätze für ein harmonisches Miteinander und achtsamen Umgang 
Für die eigene Sicherheit, den Schutz von Natur und Tier sowie ein gutes Miteinander am Berg, sind einige Verhaltensregeln zu beachten. Nachfolgend findest du eine Liste einfacher, aber äußerst wichtiger und wirksamer Grundsätze. 

  • Prüfe vor der Tour deine körperliche Verfassung und schätze deine Kräfte und Erfahrung sowie die, deiner Begleiter*innen (insbesondere der Kinder) richtig ein. 
     

  • Plane jede Tour vorher genau anhand von Landkarten, Führern oder digitalen Routenplaner. Hole dir dafür ggf. auch Auskünfte von alpinen Vereinen, Ortskundigen, Bergführer*innen, Hüttenpersonal oder Bike-Schulen ein.  
     

  • Packe die entsprechende Ausrüstung und Bekleidung für die Tour sorgfältig und lieber großzügig ein. Das Wetter kann oft rasch umschlagen. Wichtig ist zudem auch ein Erste-Hilfe Kit, Smartphone, Werkzeug und ausreichend Proviant und Flüssigkeit.  
     

  • Befasse dich mit der Funktion und Technik deiner Ausrüstung. Mach dich vertraut mit der Anwendung und den wichtigsten Reparaturmaßnahmen.  
     

  • Beachte die Regeln der Tourenplanung, verfolge die Wetter- und Lawinenlageberichte und erkundige dich, falls notwendig, direkt im vorgesehenen Tourengebiet über die lokalen Witterungsverhältnisse. 
     

  • Nutze öffentliche Verkehrsmittel oder bilde Fahrgemeinschaften, um die Anreise zum Berg möglichst nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten.   
     

  • Parke nur auf ausgewiesenen Parkplätzen und achte darauf, weder Zufahrten oder Rettungsgassen zu blockieren noch auf Privatgrund oder Flächen des Naturparks zu parken. Die Strafen bei Zuwiderhandlung sind hoch. 
     

  • Generell ist es nachhaltiger, eher mehrtägige Aufenthalte in einem Gebiet zu planen als häufige Tagestouren. 

  • Passe die Tour entsprechend der Jahreszeit und der Tageslänge an. Generell gilt: Früh weggehen, früh zurückkehren, umkehren können. 
     

  • Gehe nicht allein. In der Gruppe gilt: Die Leistungsfähigkeit des schwächsten Mitglieds ist der Maßstab. Passe also dein Tempo an. Und überzeuge dich, gerade auf anspruchsvollen Touren mit höherem Sicherheitsrisiko, von den Fähigkeiten deiner Begleiter*innen.  
     

  • Überschätze dich nicht. Eine zu hohe Belastung führt unweigerlich zu frühzeitiger Erschöpfung. Teile deine Kräfte ein und raste öfters mal zwischendurch. 
     

  • Verlasse den markierten Weg nicht. Wenn du die Markierung verloren hast, kehre um. Gerade auch verschneites oder vergletschertes Gelände birgt Gefahren, wie Spalten und Wechten, die du nicht sofort erkennen kannst. Abgesehen vom Sicherheitsaspekt, greifst du so auch möglichst wenig in die natürlichen Abläufe und Lebensräume von Wildtieren ein. 
     

  • Beachte Markierungen, Hinweise und Routenempfehlungen des DAV-Projektes „Skibergsteigen umweltfreundlich“. So gehst du sicher, dich auf naturverträglichen Aufstiegsrouten zu bewegen. 
     

  • Beachte stets die lokalen Regelungen für Skitourengeher*innen in Pistenskigebieten und die Verhaltensregeln für Skitouren auf Pisten. Eine gute Übersicht findest du auf den Seiten des DAV.  
     

  • Wird es steiler oder abschüssiger gilt die Drei-Punkt-Regel. Das Konzept dieser Steigtechnik sieht vor, dass zu jedem Zeitpunkt immer drei Gliedmaßen Kontakt zum Boden halten.  
     

  • Prüfe jedes Hilfsmittel wie Brücke, Geländer, Seile, Tritte und Klammern mit Augen, Hand und Fuß und belaste es nur zweckbestimmt und so wenig als möglich.  
     

  • Durchquere steinschlaggefährdete Stellen möglichst schnell und achte darauf, selbst keine Steine loszutreten und andere damit zu gefährden.  
     

  • Der Abstieg kann schwieriger und gefährlicher werden als der Aufstieg. Passe daher dein Tempo immer den Gegebenheiten an, benutze, wenn möglich, Stöcke zur Entlastung und behalte trotz natürlicher Ermüdung die volle Aufmerksamkeit. 
     

  • Kehre rechtzeitig um, wenn das Wetter umschlägt, Nebel einfällt, der Weg zu schwierig oder die Zeit zu spät wird. Auch wenn es kurz unterhalb des Gipfels ist. 
     

  • Meide bei Gewittern Gipfel und Grate, stelle dich nie unter einzelnstehende hohe Bäume und suche Schutz in Senken oder Tälern.  
     

  • Bewahre Ruhe bei einem Unfall, folge dem Handlungsleitfaden aus unserem Erste-Hilfe Basecamp und rufe per Handy Hilfe (Internationaler Notruf 112).  
     

  • Informiere aus Gründen der Sicherheit Freund*innen über die geplante Tour, den Weg und das Ziel, sowie die geplante Rückkehr. Bei Mehrtagestouren trage dies auch in die Hüttenbücher ein. Nur so kannst du erfolgversprechend gesucht werden. 

  • In den Bergen sind alle gleich. Ein offener Umgang und eine freundliche Begrüßung machen Begegnungen daher umso angenehmer. 
     

  • Sprich dich bei Gegenverkehr ab. Die Person, die sich sicherer fühlt, weicht aus. Die, die schneller unterwegs ist, lassen wir dort, wo es passt, passieren. Wer wartet, steht sicher auf der bergzugewandten Seite des Weges.  
     

  • Auf den Wegen gilt generell: Wer von unten kommt, hat Vorrang und auf langsamere und schwächere Wegenutzer*innen muss Rücksicht genommen werden. 
     

  • Dort wo Wandernde, Radfahrende und Ausführende anderer Bergsportarten aufeinandertreffen, gilt folgende Regel: Wer zu Fuß unterwegs ist, hat Vorrang. Somit sollten Biker*innen im eigenen Interesse und für den richtigen Flow, auf Strecken ausweichen, die dezidiert nur als Bike-Strecken gekennzeichnet oder nicht hochfrequentierte Wanderstrecken sind. Das gilt auch für abfahrende Skitourengeher*innen. 
     

  • Der Bike-Knigge empfiehlt frühzeitiges Abbremsen, Anhalten, wenn Personen von unten kommen und sich bemerkbar machen, um Personen beim Anfahren von hinten nicht zu erschrecken. 
     

  • Warnt euch gegenseitig vor potenziellen Gefahren und macht euch auf schwierige Passagen oder widrige Umstände aufmerksam. 
     

  • Bewege dich in den Weidegebieten der Almen besonders rücksichtsvoll. Die Besitzer*innen erlauben dir schließlich, ihre Privatwege nutzen zu dürfen. 

  • Halte die Natur sauber, nimm deine Abfälle und die anderer mit ins Tal und entsorge sie dort ordnungsgemäß. Nimm einen kleinen Sack mit auf Tour und sammle den Müll ein, den du auf deiner Tour oder deinem Trail findest. 
     

  • Alles, was nicht natürlich ist, gehört nicht in die Natur. Doch auch Müll aus organischem Material hat in den Bergen nichts verloren. So brauchen Taschentücher bis zu fünf Jahre, bis sie sich zersetzen. Und auch Obstreste, vor allem von Früchten aus anderen Regionen, können von ansässigen Mikroorganismen nicht entsprechend zersetzt werden und schaden so der heimischen Flora und Fauna. 
     

  • Noch schlimmer sind achtlos weggeworfene Zigarettenstummel, deren Giftstoffe sich ins Grundwasser absetzen und so wieder in deinen Nahrungskreislauf gelangen. 
     

  • Manchmal geht’s nicht anders. Das „große Geschäft“ duldet keinen Aufschub. Wenn du dich weigerst, deine Hinterlassenschaften im Plastikbeutel zurück ins Tal zu transportieren, solltest du wenigstens folgende Regeln befolgen: wähle einen Platz abseits des Weges, halte Abstand zu Gewässern, grabe eine Mulde, bedecke anschließend alles mit Erde und Steinen und lasse weder Taschentücher, Klopapier noch sonstige Hygieneartikel zurück. Wenigstens die, kannst du dann im Plastikbeutel abtransportieren. 
     

  • Die Flora der Bergwelt ist besonders fragil und schützenswert. Viele der Pflanzen stehen unter Naturschutz. Solche zu pflücken oder gar auszugraben ist verboten.  
     

  • Bleibe auf Wegen und Trails zum Schutz der Natur und der Tiere. Und - vor allem für Biker*innen - zum Erhalt des Fahrspaßes. Denn Abkürzungen in Spitzkehren, blockierte Hinterräder in Steilstücken und weiträumige Umfahrungen von Pfützen haben auf Dauer eine massive Verbreiterung des Trails und viel Arbeit für die Wegepfleger*innen zur Folge. 
     

  • Baue keine eigenen Jumps, Tables oder Anlieger. Das ist illegal. Nicht nur, weil es ein brachialer Eingriff in die Natur ist, sondern auch, weil die meisten Wälder in privater Hand sind und du dich so an fremdem Eigentum zu schaffen machst. Das kann ganz schön ins Geld gehen. 

  • Begegne den Lebensräumen von Tieren mit Respekt. Besonders zum Sonnenaufgang sowie in der Dämmerung und nachts solltest du Touren vermeiden. Auch sind April bis Juli (wegen Balz und Brut) und generell der Winter (aufgrund der schwierigeren Versorgung mit Nahrung) kritische Jahreszeiten.  
     

  • Wildtier-Schutzzonen sind in Alpenvereinskarten und oft auch vor Ort auf Schildern ausgewiesen. Du solltest sie zwingend bei deiner Tourenplanung beachten.  
     

  • Wildtiere solltest du auch als solche behandeln: mit Respekt und Abstand. Füttere diese Tiere niemals und streichle sie auch nicht. 
     

  • Vermeide lautes Agieren und Drohnenflüge. Denn Lautstärke schreckt Tiere auf und versetzt sie in Panik. Das ist besonders im Winter problematisch, denn um Energie zu sparen, fahren die Wildtiere bei Kälte ihren gesamten Organismus auf Sparflamme herunter. Das macht sie weniger beweglich und kostet sie so viel Energie, dass ihre Fettreserven nicht bis zum Frühjahr ausreichen.  
     

  • Beim Aufeinandertreffen mit Almvieh ist durchaus Vorsicht geboten. Gerade Mutterkühe würden ihre Kälber verteidigen und Stiere ihre Herde. Jungtiere sind oft neugierig und gehen aktiv auf Menschen zu. Daher solltest du dein Verhalten anpassen, genügend Abstand halten und keine hektischen Bewegungen machen. 

  • Die Versorgung auf Hütten ist je nach Lage eine logistische Meisterleistung und ganz und gar nicht selbstverständlich. Denke daran, dass alles, was im Tal selbstverständlich ist, am Berg eines enormen Aufwands bedarf und ein knappes Gut ist. Schone also Ressourcen wie Wasser und Strom und erwarte kein 5-Sterne-Menü mit W-Lan und kuschelweichen Matratzen. In der Einfachheit liegt die Schönheit. 
     

  • Nimm deinen Müll wieder mit ins Tal, auch wenn es verlockend ist, ihn auf der Hütte zurückzulassen. Die Entsorgung in den Bergen ist sehr aufwändig. 
     

  • Auf Hütten gibt es strenge Regeln, damit alles nach Plan laufen kann. Erscheine also pünktlich zum Abendessen, gehe um 22 Uhr spätestens ins Bett, verhalte dich im Lager rücksichtsvoll und leise, nimm die Taschenlampe statt der Lichtschalter und packe deinen Rucksack im Gang, wenn du früh aufbrichst.  
     

  • Im Hüttenbuch ist nicht nur Platz für lustige Sprüche, sondern auch für wichtige Informationen wie deine Ankunft auf der Hütte und deine nächste geplante Etappe. 
     

  • Hütten haben eine Aufnahmepflicht für Kranke und Verletzte. Das gilt jedoch nicht für diejenigen, die sich in der Zeit verschätzen oder es einfach nur verschlampt haben, sich um einen Platz zu kümmern. Sollte die Hütte ausgebucht und der Weg zur nächsten Unterkunft zumutbar sein, können die Wirtsleute jeden weiterschicken.  
     

  • Daher reserviere rechtzeitig. Sollte dann doch etwas dazwischenkommen, gibst du dem Hüttenwirt einfach frühestmöglich Bescheid. Das geht mittlerweile meist auch schon problemlos online. 

DIMB E.V.

DIMB E.V.

Deutsche Initiative Mountainbike e.V.

deuter ist seit vielen Jahren Partner der Deutschen Initiative Mountainbike e.V. (DIMB). Die DIMB hat viel Wissenswertes zu Wegerecht und Verhaltensregeln auf den Trails auf ihrer Website.

Wege-Konzepte:
https://www.dimb.de/fachberatung/wege-konzepte/

Wegeschwierigkeit:
https://www.dimb.de/ausbildung/wegeschwierigkeit/

Trail Rules:
https://www.dimb.de/fachberatung/trail-rules/