• Ab 50 € versandkostenfrei - Kostenlose Rücksendung - Lebenslanger Reparaturservice

ITALIEN – SARDINIEN: SELVAGGIO BLU 

Empfohlen von Ricarda Schneegass, Outdoor-Enthusiastin und Inhaberin von Powderchase

Länge: ca. 55km (je nach Variante)
Dauer: 5 – 7 Tage je nach Streckenwahl
Startpunkt & Ziel: Üblicherweise Sta. Maria de Navarese bis Cala Sisine
HÖHENMETER: 2.500 – 3.000m (von der Variante abhängig)

Was dich erwartet

Der Selvaggio Blu ist wohl einer der schönsten Küstenwanderwege der Welt! Aber Achtung: Wandern ist nur ein Teil des Abenteuers. Zudem ist langjährige alpine Erfahrung, seilfreies ausgesetztes Klettern (III. Grad) sowie solides Vorsteigen (V. Grad) und selbstständiges Abseilen gefragt.

DER TREK Im DETAIL

Bereits der erste Streckenabschnitt ist in sanftes Licht getaucht und begrüßt den Abenteurer mit den Gerüchen der Küste: von der Sonne gewärmtes Holz, salzig warmes Meerwasser und würzige Kräuter am Wegesrand. Doch Abschalten ist nicht, denn die Orientierung auf dem Selvaggio Blu, dem „Wilden Blauen“, ist einer der Knackpunkte. Was am Anfang noch recht gut markiert, wird schnell zur Herausforderung. Wer sich das nicht zutraut, sollte die Tour mit ortskundigem Bergführer machen. Entlang der Küste, mit Kletterpassagen am Nachmittag, endet der erste Tag an einer alten, windgeschützten und von Nadelsträuchern umgebenen Schäferhütte. Nach dem wohlverdienten Ichnusa-Bier, etwas Speck und Käse wird das Nachtlager auf dem Boden der Hütte hergerichtet. Für diejenigen, die lieber im 1 Million Sterne Hotel schlafen, ist genügend Platz unter dem freien Himmel.

Die zweite Tagesetappe verläuft durch struppige Gebüsche und felsdurchsetze Hänge hinab Richtung Meer. Knorrige Holztore, gelb blühende Sträucher, uralte Olivenbäume und immer wieder der Blick auf das Meer. Die Wegfindung gestaltet sich noch schwieriger als am ersten Tag: Steine als Wegmarkierungen in alte Äste gelegt, dienen der Orientierung. Bei den ausgesetzten Felsen des Bacu Tenadili ist wieder Klettergurt und Seil gefragt. Danach wird es einfacher und am Nachmittag erreichen man den zweiten Stützpunkt: Porto Pedroso. Ein fjordähnlicher Kiesstrand, an dem der Logistiksupport die Expeditionstonnen und Wasser deponiert hat. Im Fjord können Zelte aufgestellt oder das Nachtlager unter freiem Himmel bezogen werden.

Der dritte Tag hält ein absolutes Highlight bereit: den Strand der Cala Goloritze. Umrahmt von spitzen, weißen Felstürmen breiten sich kleine Strandabschnitte mit glitzerndem Sand vor den Augen des Betrachters aus. Ein nahezu karibisches Kleinod mitten in Europa. Im Anschluss steht eine abwechslungsreiche Kletterei an: plattige Felsen, exponierte, felsdurchsetzte Querungen, steile Felsaufschwünge, immer wieder durch kurze, weglose Abschnitte unterteilt. Manche Stellen sind klettersteigartig seilversichert, für andere braucht es zum Abseilen ein 60-Meter-Seil.

Auch in den verbleibenden Tagen wird es niemals langweilig. Vom Meer bizarr geformte Gänge, Höhlen und Durchschlupfe wechseln sich mit langen Abseilfahrten ab. Viele Passagen sind „no fall zones“ – hier ist konzentriertes Gehen im weglosen Gelände gefragt. Am letzten Tag wir die beeindruckende Sa Nurca-Klamm gequert. Die Abseilfahrt hinunter zur Cala Biriala ist eigentlich „nur“ ein kleiner Umweg auf dem letzten Wegabschnitt zur Cala Sisine – dem offiziellen Ende des Selvaggio Blu. Aber eigentlich bildet sie das schönste Ende eines unglaublichen Abenteuers, bevor es mit dem Boot zurück nach Santa Maria de Navarese geht.

 

Anreise: Entweder per Flugzeug nach Olbia oder per Fähre von Livorno aus nach Olbia und von dort mit Mietwagen bis zum Ausgangspunkt (ca. 3 Stunden)

Weiterführende Informationen: Mit einem ortskundigen Bergführer ist die Logistik und Orientierung auf dem Weg leichter (www.albertodegiuli.com)

Übernachtung & Verpflegung: Zahlreiche Möglichkeiten zur Übernachtung bei An- und Abreise in Santa Maria de Navarese (www.albergosantamaria.it). Auf dem Trek ist ein organisierter Logistik Support wie der von Explorando Supramonte verpflichtend (www.trekkingbaunei.it), da es auf dem Weg selbst nur 1-2 Wasserquellen und keinerlei Verpflegungsmöglichkeiten gibt