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Was bedeutet PFAS-frei bei deuter?

Was bedeutet PFAS-frei bei deuter?

PFC – diese Abkürzung kennt mittlerweile so gut wie jeder. Gemeint sind damit nützliche, aber leider auch gesundheits- und umweltschädliche Stoffe: per- und polyfluorierte Chemikalien. Sie werden unter anderem dazu eingesetzt, Outdoor-Bekleidung oder Ausrüstung wie Rucksäcke mit einer unsichtbaren wasser- und schmutzabweisenden Schicht zu versiegeln.

Das weithin bekannte Label PFC-frei bedeutet also den Verzicht auf diese Substanzen. Doch in der Fachliteratur setzt sich dafür mittlerweile überwiegend die Bezeichnung „PFAS-frei“ (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) durch. Die beiden Begriffe „PFC“ und „PFAS“ können im Allgemeinen synonym für die große Gruppe industriell hergestellter chemischer Imprägnier-Stoffe gehandelt werden.

Was genau PFAS sind und warum wir uns so stark dafür einsetzen, diese Chemikalien nicht zu verwenden, erfährst du in diesem Blog.



PFAS-frei – PFC-frei: Was ist der Unterschied?

Kurz gesagt, die beiden Begriffe „PFC“ und „PFAS“ können im Allgemeinen synonym verwendet werden. In der Fachliteratur wird mittlerweile überwiegend die Bezeichnung „PFAS“ (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) verwendet. Egal ob man sie also PFC oder PFAS nennt, die Wirkung ist gleich – in positiver wie in negativer Hinsicht. Diese Substanzen eignen sich exzellent dazu, Rucksäcke, Jacken, Hosen, Schuhe und sonstiges Equipment mit einer dauerhaft wasserabweisenden Schicht zu versehen (Durable Water Repellency). Deshalb wurden und werden sie in vielen Bereichen für verschiedenste Zwecke immernoch eingesetzt.

Nicht jedoch bei uns. Wir sind seit 2019 PFAS- und PFC-frei. Denn leider ist die Wirkung dieser eigentlich sehr nützlichen Chemikalien gleichzeitig extrem schädlich für die Umwelt. Behandelte Produkte setzen bei der Produktion, beim Gebrauch und bei der Entsorgung per- und polyfluorierte Partikel frei. Gelangen sie einmal in die Umwelt, verbreiten sich durch Wind und Wasser schnell und weit in der Natur. Und reichern sich über die Nahrungskette im Organismus von Mensch und Tier an. 
 

PFAS:  Auswirkung & Alternative

Allein durch das Tragen von PFAS-haltigen Textilien können diese Substanzen in die Umwelt gelangen. Die Forschung hat festgestellt, dass sich PFAS-Substanzen negativ auf die Gesundheit von Mensch und Tier auswirken können und so gut wie nicht mehr abbaubar sind. Bei Untersuchungen wurden PFAS-Chemikalien selbst in entlegenen Gebieten des Himalayas und der Antarktis nachgewiesen. Im Boden und Trinkwasser genauso wie im Blut oder in der Muttermilch von Menschen und Tieren, sogar im Körper arktischer Eisbären. Als Outdoor-Sportler liegt uns die Schönheit und Unversehrtheit der Natur am Herzen. Deshalb sollten wir auf deren Schutz achten und Produkte wählen, die mit einer natürlichen, umweltverträglichen Imprägnierung behandelt sind.


 

Was möchtest du über PFAS erfahren?

Unsere Corporate Responsibility Manager Anna und Marco informieren dich über die Bedeutung von PFAS und existierende Alternativen.

  • Wo kommen die wasser-, fett- & schmutzabweisendn Eigenschaften der PFAS-Chemikalien zum Einsatz?
  • Was sind die Auswirkungen der PFAS-Stoffe?
  • Einschränkungen durch PFAS-freie Imprägnierung?
  • PFAS-frei in die Zukunft: Das kannst du tun!

 

Wo kommen die wasser-, fett- & schmutzabweisenden Eigenschaften der PFAS-Chemikalien zum Einsatz?

Aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften kommen PFAS in zahlreichen Alltagsprodukten zum Einsatz. Zum Beispiel:

  • Imprägniersprays für Textilien und Schuhe
  • Regenjacken
  • Wachsen und Schmiermitteln (z.B. in Ski-Wachsen)
  • Anti-Haftbeschichtungen von Pfannen, Raclette-Grills etc.
  • Backpapier
  • Fast-Food-Verpackungen (z.B. Burgerboxen, Pommestüten, Dönertüten, Pizzakartons)
  • Zahnseide
  • Shampoo
  • Kosmetika
  • Antibeschlagmitteln (z.B. für Brillen)
  • Pflanzenschutzmittel
  • Teppichen
  • Fotopapieren, Klebeetiketten
  • Druckfarben und Lacken
  • Wasserfilter
  • Kabelummantelungen
  • Feuerlöschschäumen
  • Elektronikgeräten
  • Wärmepumpen



 

Deshalb ist PFAS-frei wichtig: die Auswirkungen der Stoffe

Gelangen PFAS einmal in die Umwelt, sind sie – je nach Kettenlänge – mehr oder weniger mobil und werden über Grund- und Oberflächenwasser global verteilt. Zudem sind diese Verbindungen persistent, nur teilweise degradierbar und bioakkumulativ. Sie sind schwer abbaubar und reichern sich  in Organismen an. Sogar in entlegenen Gebieten wie der Arktis und den dort lebenden Tieren werden diese Verbindungen gefunden. In der Landwirtschaft wird beispielsweise Klärschlamm, in dem sich PFAS befinden können, häufig als Bodenverbesserer benutzt. Das stellt u.a. einen möglichen Weg dar, wie die Chemikalien über die Umwelt in das Grundwasser gelangen.

Der Mensch nimmt PFAS hauptsächlich über die Nahrung oder über verunreinigtes Trinkwasser auf. Auch erhöhte Konzentrationen von PFAS in der Innenraumluft, beispielsweise durch Teppiche mit schmutzabweisender Funktion, tragen zur PFAS-Belastung des Menschen bei. Bei vielen Lebewesen wirken sich PFAS auf das Hormonsystem und die Fortpflanzung aus. Manche PFAS haben in erhöhten Konzentrationen krebserregende Eigenschaften und sind deshalb gesetzlich reglementiert. Und damit nicht genug, denn PFAS können kaum abgebaut werden und bleiben deswegen in Mensch, Tier und Natur bestehen.
 

Hat eine PFAS-freie Imprägnierung Nachteile?

Unsere Rucksäcke sind trotz des Verzichts auf PFAS ähnlich wasser- und schmutzabweisend wie zuvor. Allerdings sind fetthaltige Substanzen davon ausgeschlossen – diese Eigenschaft bieten aktuell nur PFC. Nach intensivem Gebrauch solltest du dein Produkt nach Anleitung reinigen und die Imprägnierung erneuern, damit es sich bei Regen nicht mit Wasser vollsaugt. Dafür gibt es im Handel PFAS-freie Imprägniermittel. Mit einer Regenhülle kannst du deinen Rucksack zusätzlich schützen.


 

PFAS-frei in die Zukunft: Das kannst du tun!

Die Umstellung auf PFAS-freie Produkte muss weltweit in allen Industrien weiter mit großen Schritten vorangetrieben werden. Die Zeit der Pionierleistungen für eine solche Umstellung ist vorüber. Die Ausrede, es gäbe keine Alternativen, gilt nicht mehr. Dies ist auch aus Gesichtspunkten der Gesundheit und Sicherheit des Personals bei der Herstellung der Chemikalien und deren Einsatz zwingend notwendig. Du selbst kannst beim Kauf neuer Produkte darauf achten, dass diese frei von PFAS sind.
 

Bedeutung von PFAS-frei bei deuter

deuter verzichtet in der Produktion seit Mitte 2019 komplett auf PFAS. Dies ist möglich dank einer umweltfreundlichen, biologisch abbaubaren Imprägnierung, die Wasser, Kaffee und weitere gängige Flüssigkeiten effektiv abweist. Sie eignet sich für eine Vielzahl von Oberflächen und ist ideal für leistungsstarke Outdoor- und Oberbekleidungsstoffe geeignet. Das neue Finish besteht zu 60 % aus nachwachsenden Rohstoffen, die aus verschiedenen pflanzlichen, nicht gentechnisch veränderten Quellen stammen. Dabei kommen keine pflanzlichen Bestandteile aus der Nahrungsmittelgewinnung zum Einsatz. Damit ist unsere Alternative zu PFAS konform mit den Regulierungen der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) und ist bluesign® approved.
 

Wie lange hat es gedauert, bis deuter PFAS-frei wurde?

Im Zuge der von Greenpeace 2013 gestarteten „Detox“ Kampagne hat in der Outdoor Branche ein Umdenken stattgefunden. Auch bei deuter. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative zu PFAS. Wir standen in engem Kontakt mit Herstellern von Imprägnierungen und starteten verschiedene Testreihen. Nachdem wir unsere PFAS-freie Beschichtung gefunden hatten, brachten wir nach der Umstellung der Produktionsprozesse und der Schulung von Herstellern 2017 schrittweise erste Produkte auf den Markt. Letztendlich konnten wir 2019 auf alle eingesetzten Materialien skalieren und weiterhin die bewährte deuter Qualität gewährleisten. Mittlerweile sind auch die Stoffhersteller mit den Alternativen vertraut und die Qualität der Materialien ist konstant hoch.

Allerdings sind Alternativen zu PFAS noch immer teurer als die herkömmlichen Imprägnierungen mit fluorierten Chemikalien: Bezieht man jedoch die Kosten für die Umwelteinflüsse in diese Rechnung ein, kann die Entscheidung nur pro PFAS-frei ausfallen.
 

Neben PFAS-freien Produkten: Ersatz weiterer Chemikalien bei deuter

Mittelfristig werden wir die PU-Beschichtungen auf unseren Stoffen mit einer umweltfreundlicheren Alternative aufbringen. Derzeit kommen dabei noch Lösungsmittel zum Einsatz. Allerdings testen wir bereits heute wasserbasierte Lösungen für Polyurethanbeschichtungen – was bisher noch recht schwierig ist in Kombination mit unserer PFAS-freien Imprägnierung. Die Haltbarkeit dieser PU-Beschichtung ist ebenfalls noch nicht vergleichbar mit lösungsmittelbasierten Beschichtungen. Glücklicherweise ist hier die Umstellung nicht so kritisch zu sehen wie seinerzeit der Umstieg auf PFAS-freie Outdoor-Textilien.